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Essen für Fortgeschrittene.

So, Jan 30, 2011

Bücher, Ernährung

Essen für Fortgeschrittene.

Ernährung ist ein bisschen wie Religion: man muss ganz viel glauben. Nicht nur, dass unsere Lebensmittel ohne Gift, Radioaktivität, Acrylamid und hunderte andere fiese Sachen auf den Markt kommen – wir müssen auch noch dran glauben, dass die Dinge, die wir gerne essen, auch tatsächlich gut für uns sind. Das ist nicht so einfach wie es klingt.

Wenn wir uns informieren wollen, stoßen wir auf mindestens 20 verschiedene Meinungen. Sind unsere Nahrungsmittel inzwischen arm an Vitaminen und Nährstoffen, so dass wir Nahrungsergänzungen brauchen, insbesondere als ambitionierte Läufer? Oder ist das alles Unfug? Ist Trennkost am gesündesten, oder Ernährung nach der Glyx-Formel? Man kann sich beim Essen nach ayurvedischen Doshas richten, oder nach der Blutgruppe. Schokolade, vor einigen Jahren noch als Dickmacher verpönt, gilt heute als gesundheitsfördernd, zumindest die dunklen Sorten. In meinem Regal steht ein Buch, das Eiweiß als das wahre Hüftgold anprangert und die Kartoffel als den universellen Glücklichmacher preist. Eine Freundin kann keine Ananas mehr ohne Übelkeitsgefühle sehen, seit sie versucht hat, mit einer Ananas-Diät abzunehmen.

Besonders, wenn es darum geht, das Gewicht zu reduzieren oder zu halten (und dabei geht es ja selbst Läufern gelegentlich) werden wir von widersprüchlichen Meinungen gründlich verwirrt. Wer sich pudelwohl und schlank fühlt, selten krank wird und immer wieder Bestzeiten läuft, tut also vielleicht am besten nichts und haut einfach rein wie bisher. Wer aber das Gefühl hat – da geht noch was –  der muss sich jemanden suchen, dem er glauben kann.

Ich habe vor einigen Jahren beschlossen, Dr. Wolfgang Feil zu glauben. Dr. Feil ist Biologe, Sportwissenschaftler und Ernährungsberater von Spitzensportlern. Er ist bei Ultra Sports zu verorten und insofern steht er für Produkte für Ausdauersportler, von denen ich etliche ausprobiert habe und mag (zum Beispiel die legendären „Frösche“). Viel interessanter finde ich allerdings, dass sich Dr. Feil dauernd selbst Konkurrenz macht. Er erzählt nämlich gerne ausführlich, was in den Produkten drin ist und wie man sich Mahlzeiten oder Getränke zubereiten kann, die eine ähnliche Wirkung haben. Mein liebstes Ernährungsbuch für Läufer ist „Ernährung und Training“ von Dr. Feil und Dr. Wessinghage. Es hat mich sogar bewegt, Leinöl zu probieren (prrrrrr….), Molke und ähnliche geheimnisvolle Lebensmittel. Mit diesem Buch habe ich unglaublich viel über Ernährung gelernt.

Seither krame ich immer mal wieder im Blog von Dr. Feil herum und lese mit Freude, dass Erdbeeren mit Sahne besser sind als ohne (wegen der fettlöslichen Vitamine), dass Kaffee gar nicht so ungesund ist, wie oft gesagt oder dass man ruhig öfter mal Schokolade essen soll. Mit Nachrichten dieser Art kriegt man mich natürlich. Ans Eingemachte geht es bei seiner Blogserie „Neue Wege bei Arthrose“, auf die ich gestoßen bin, weil ein Freund betroffen ist. Zum Thema „Arthrose und Ernährung“ habe ich im Netz nichts vergleichbar Substantielles gefunden. Aber ich wollte eigentlich gar nicht Dr. Feil promoten, ich wollte euch nur berichten, warum ich das Gefühl habe: was der Mann sagt, ist kein dummes Zeuch.

Sein Buch „Die Lauf-Diät“ habe ich dann doch mal übersprungen, und das obwohl Herbert Steffny Mitautor ist und das ist noch so einer, dem ich glaube. Als Biologe und mit seiner Erfahrung als Läufer und Trainer kann auch er beim Thema Ernährung eine Menge mitreden. Aber wo „Diät“ draufsteht, das schreckt mich einfach ab. Zwar mussten bei mir im letzten Jahr ein paar Kilo runter, aber Diät? Nä.

Jetzt gibt es die Fortsetzung des Buchs und da steht immer noch Diät drauf. Aber es steht auch „Kochbuch“ drauf und das ist wiederum ein Schlüsselreiz für mich. An „Tag 1“ dieses zu essen und an „Tag 5“ jenes, das liegt mir nicht besonders. Aber das Schöne an einem Diät-Kochbuch ist ja, dass man die Autoren austricksen kann und einfach das nachkocht, worauf man gerade Lust hat.

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Ich freue mich, dass Dr. Feil mir 3 signierte Exemplare von „Die Lauf-Diät/
Das Kochbuch“ zur Verlosung zur Verfügung gestellt hat.

Schickt einfach bis zum 15.2.2011 eine Mail mit eurer Adresse und dem Betreff:
„Essen für Fortgeschrittene“ an frau-schmitt@online.de.

Die drei Gewinner ziehe ich unter allen Einsendungen, die bis einschließlich 15.2.
bei mir eingetrudelt sind. Der Rechtsweg ist sowas von ausgeschlossen.[/stextbox]

Das besondere bei den Rezepten der „Lauf-Diät“ ist, dass sie angereichert sind mit Zutaten, die uns besonders gut tun. Dr. Feil nennt sie „Joker“. Weil sie generell den Stoffwechsel anregen, den Blutfettspiegel senken, die Regeneration fördern, die Laune heben, das Immunsystem stabilisieren und vieles mehr. Die Rezepte sind also nicht nur nach Geschmack oder Kalorienmenge zusammengestellt, sondern auch nach ihrer Wirkung. Fett ist dabei absolut nicht tabu, sondern wird ganz gezielt eingesetzt. Das ist neu und anders.

Kochbuch 3

Ein bisschen wird man als Koch der Rezepte zum Druiden, der die geheime Wirkung der Zutaten kennt und deshalb wahre Wunder-Drinks und Mahlzeiten bereiten kann. Oft sind die magischen Zutaten Gewürze und Kräuter – besonders solche, die man aus der orientalischen oder asiatischen Küche kennt: Chili, Kreuzkümmel, Koriander, Curry, Ingwer, Kurkuma, Zimt und mehr. Wer also gern in dieser Ecke kocht, bekommt viele interessante Rezepte geliefert. Aber auch klassische mediterrane Gerichte (z.B. Meeresfrüchterisotto), herzhafte deutsche Rezepte (z.B. Champignonpfannkuchen, „Zackiger“ Kartoffelauflauf) oder Süßes (z.B. Schokoladenbrownies, Pflaumenkuchen mit Vanillesauce oder Kaiserschmarrn) sind dabei. (Ich muss schneller schreiben, ich kriege Hunger!) Wenn man die spezielleren Gewürze erst einmal im Haus hat, sind die Gerichte unkompliziert einzukaufen und zuzubereiten, die meisten dauern etwa 30 Minuten.

Kochbuch 2

Eine Besonderheit, an die ich mich zugegebenermaßen noch nicht rangetraut habe, sind die Power-Drinks zum Frühstück. Sie sind mit Früchten und Joghurt, Milch oder Buttermilch zubereitet (nicht weiter erstaunlich), aber es gehören auch oft Tofu, Weizenkeime, Mandelmehl, Leinöl, Ingwer und Chilipulver dazu (ungewohnt). Danach darf man sich noch ein Vollkornbrot mit Erdnussbutter oder sogar Nuss-Nougat-Creme gönnen. Für eine Diät klingt das ganz schön verrückt.

Ich werde das Buch in den nächsten Wochen weiter durcharbeiten und bin guten Mutes, dass die Saison für mich weniger schlaff, mit weniger Körperfett und mehr Energie beginnt. Was die Trainingspläne im zweiten Teil des Buchs betrifft, die werden mir leider kaum weiterhelfen. Sie sind eher für Laufanfänger geeignet. Auch die Kräftigungsübungen kenne ich schon aus anderen Büchern von Herbert Steffny. Das macht aber auch nichts, es ist schließlich ein Ernährungs- und Kochbuch, die Traningstipps sind da eher Beigabe.

So, also nochmal zusammengefasst:

Für wen ist das Buch geeignet?

Für alle

  • die abnehmen wollen
  • die gerne lernen wollen, wie sie mit Hilfe von Ernährung ihr Wohlbefinden und ihre Fitness beeinflussen können
  • die eine Bestzeitensaison vor Augen haben
  • die gern kochen und exotische Gewürze mögen

Für wen ist das Buch nicht geeignet?

Für

  • konservative Esser
  • ambitionierte Läufer, die sich in erster Linie für die Trainingspläne interessieren

,

4Antworten um “Essen für Fortgeschrittene.”

  1. Saba Says:

    Wow – genau meine Gewürze – die mail ist unterwegs 🙂

    LG Saba

  2. Lars Says:

    Da mache ich doch mit

  3. Sandra Says:

    Mache auch mit!!
    Grüße Sandra

  4. Mr Beh Says:

    Hört sich wirklich gut an und würde gut zu meinem Entschluss passen. Bislang halte ich ja meine guten Vorsätze durch. Dieses Buch würde mich bestimmt gut unterstützen.
    Die Email müsste schon da sein!
    LG MrB


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